Biowein und Naturwein haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da immer mehr Konsumenten ein Interesse an nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten zeigen. Biowein wird aus Trauben hergestellt, die ohne synthetische Pestizide, Herbizide oder Kunstdünger angebaut werden. Dabei folgen die Winzer strengen Richtlinien, die von verschiedenen Biozertifizierungsstellen überwacht werden. Auf diese Weise entsteht ein Wein, der nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern oft auch ein natürlicheres Geschmacksprofil aufweist.
Naturwein hingegen geht einen Schritt weiter. Neben den biologischen Anbaumethoden beschränken sich Naturweinproduzenten oft auf minimalen Eingriff im Keller. Das bedeutet, dass keine oder nur sehr wenige Zusatzstoffe zum Einsatz kommen und der Wein beispielsweise ohne zugesetzten Schwefel auskommt. Zusätzlich werden die Weine meist spontanvergoren, das heißt, sie fermentieren mit den Wildhefen, die auf den Trauben natürlicherweise vorkommen. Dies führt häufig zu interessanten und komplexen Aromen, die sich von konventionellen Weinen abheben.
Die Geschichte des Bioweins und des Naturweins hat ihre Wurzeln in der alten Artisan-Tradition, die erst im 20. Jahrhundert neu belebt wurde, als das Bewusstsein für ökologische Praktiken wuchs. Besonders in den letzten Jahrzehnten haben sich Pioniere wie Nicolas Joly in Frankreich oder Alice Feiring in den USA für diese Art der Weinherstellung eingesetzt und sie auf internationalen Märkten etabliert.
Während Biowein und Naturwein oft synonym verwendet werden, gibt es Unterschiede. Biowein ist durch gesetzliche Vorgaben definiert, während Naturwein eher durch die Philosophie seiner Herstellung geprägt ist – als eine Art Rückkehr zu den Ursprüngen der Weinherstellung. Sie unterscheiden sich auch von konventionell produzierten Weinen, nicht nur durch ihre Produktionsmethoden, sondern auch durch ihre oft ausgeprägte, authentische Aromatik.
Bei der Wahl von Speisenbegleitern bieten Bioweine und Naturweine eine Vielzahl an Möglichkeiten. Sie passen hervorragend zu organischen und regionalen Gerichten, die den nachhaltigen Gedanken unterstützen. Leichte Weißweine harmonieren gut mit Salaten und Gemüsegerichten, während kräftigere Rotweine eine würdige Begleitung zu herzhaften Gerichten wie gegrilltem Gemüse oder langsam geschmortem Rindfleisch darstellen. Dank ihrer lebendigen Säure und reichhaltigen Textur können sie auch ausgezeichnet mit Käse kombiniert werden.