Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten einen festen Platz unter den bedeutendsten Weinländern Europas gesichert. Das Land blickt auf eine jahrtausendealte Weintradition zurück – schon die Römer brachten vor etwa 2.000 Jahren erste Rebstöcke an den Rhein. Besonders bekannt ist Deutschland für seine Weißweine, allen voran Riesling, der in internationalen Blindverkostungen regelmäßig höchste Anerkennung genießt. Doch auch ehemalige Außenseiter wie Spätburgunder (Pinot Noir) haben in den letzten Jahren ein beachtliches Qualitätsniveau erreicht.
Die wichtigsten Weinanbaugebiete Deutschlands sind u.a. die Mosel, Rheingau, Pfalz, Baden und Franken. Jedes Gebiet bringt durch Klima und Bodenbeschaffenheit ganz eigene Charakteristika in den Wein ein. So sind Mosel-Rieslinge für ihre filigrane Säure und mineralische Frische bekannt, während Pfälzer Weine oft besonders saftig und zugänglich ausfallen. Neben Riesling und Spätburgunder erfreuen sich Sorten wie Silvaner, Grauburgunder und Weißburgunder zunehmender Beliebtheit.
Deutsche Weine unterscheiden sich von anderen europäischen Weinen vor allem durch ihren Stil: Sie sind häufig leichter im Alkohol, balancieren Eleganz mit frischer Säure und bieten eine große geschmackliche Bandbreite von trocken bis fruchtsüß. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die hochwertigen Schaumweine (Sekt) und Spezialitäten wie Eiswein, der durch Lese gefrorener Trauben entsteht.
Deutscher Wein passt hervorragend zu vielen Speisen. Trockene Rieslinge harmonieren wunderbar mit Fisch und Meeresfrüchten, während halbtrockene Auslesen auch zu scharfen asiatischen Gerichten ein spannendes Pendant bieten. Ein Burgunder aus Baden begleitet zart gegartes Geflügel oder vegetarische Gerichte ideal. An Vielfalt mangelt es also nicht – die deutsche Weinlandschaft hält für fast jede Gelegenheit die passende Flasche bereit.