2024 Naia, Bodegas Naia, Rueda D.O.

Naia 2024 ist ein charakterstarker Verdejo aus der Rueda D.O., der die Frische der Höhenlagen mit der Tiefe alter Reben verbindet. Präzise, dicht gewoben und zugleich elegant – mit klarer Frucht und feiner Würze – zeigt er, warum La Seca als „Grand Cru“ der Region gilt. Die Kombination aus kühler Lese bei Nacht, Edelstahl-Präzision und wohldosiertem Holzeinsatz verleiht diesem Wein Profil und Format.

Geschmacksprofil
Im Glas helles Strohgelb mit grünlichem Schimmer – klar und brillant. In der Nase saftige Birne und Nektarine, dazu Kräuteranklänge (Fenchel, Zitronenmelisse) und eine kühle Spur Minze; weiße Blüten, Zitruszesten und ein Hauch Vanille vom dezenten Holzeinfluss runden das Bild ab. Am Gaumen mittelkräftig bis vollmundig mit der für Verdejo typischen Glycerol-Fülle, getragen von lebendiger, perfekt eingebundener Säure. Die Frucht ist reif, aber nie schwer: Steinobst, gelbe Äpfel und Grapefruitschale treffen auf salzige Mineralität und subtile Nussigkeit. Die Textur ist cremig durch den Hefekontakt, ohne die straffe Linie zu verlieren. Der Abgang ist lang, klar und animierend, mit feinem Kräuter- und zarter Vanillenote sowie einer eleganten, leicht mandeligen Bitterkeit. Jetzt schon äußerst zugänglich, besitzt der 2024er ein gutes Reifepotenzial von 3–5 Jahren, in denen sich Komplexität und Schmelz weiter vertiefen.

Vinifikation
Die Trauben stammen aus Lagen auf 700–800 m Höhe rund um La Seca (Valladolid). Karge, hervorragend drainierende Böden aus Lehm und Kalk mit Sand und Kieselsteinen prägen den Charakter; das ausgeprägt kontinentale Klima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht bewahrt Frische und aromatische Klarheit. Ein Teil der Reben ist 25–35 Jahre alt, weitere Parzellen deutlich älter – teils sogar vor-phylloxera –, was niedrige Erträge und hohe Konzentration begünstigt. Geerntet wird überwiegend per Hand und ausschließlich nachts, um das Lesegut kühl zu halten. Nach strenger Doppelselektion und Entrappung folgt eine ca. 8-stündige Kaltmazeration. 85% der Moste vergären temperaturkontrolliert in Edelstahl, 15% in großen französischen Eichenfässern; der Restzucker liegt bei ca. 3 g/l. Anschließend reift der Wein rund 4 Monate auf der Feinhefe mit täglicher Bâtonnage – überwiegend in gebrauchter Eiche –, was Struktur, Tiefe und cremige Textur verleiht, ohne die Sortenfrucht zu überdecken.

Essen & Servieren
Hervorragend zu Krabbensalat, gebackenem oder gegrilltem Fisch, Paella sowie Quiches/Tartes mit Meeresfrüchten oder hellem Fleisch. Servieren bei 8–10 °C; eine kurze Belüftung im Glas oder 20 Minuten in der Karaffe kann die Kräuterwürze und den Schmelz zusätzlich öffnen.

Produzent
Bodegas Naia wurde 2002 im Verdejo-Herzstück La Seca gegründet – mit dem klaren Fokus, aus alten Klonen der Rebsorte ausdrucksstarke, lagerfähige Weißweine zu vinifizieren. Das Weingut bewirtschaftet 23,5 ha, davon rund 20 ha mit über 40-jährigen Reben, und arbeitet darüber hinaus mit lokalen Partnern aus sehr alten Parzellen. Unter der Leitung von Önologin Laura Sanz hat Naia internationales Renommee erlangt; im Rueda-Report 2025 von Tim Atkin & Beth Willard wurde sie als „Young Wine Maker of the Year“ ausgezeichnet und mit der Medal of Excellence geehrt – ein starkes Statement für Naias führende Rolle in der Region.

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