2023 Kritt Pinot Blanc, Domaine Marc Kreydenweiss, Alsace

Ein Pinot Blanc aus dem Elsass mit erstaunlicher Intensität und straffer Mineralität – weit entfernt vom „braven“ Image der Rebsorte. Kritt 2023 zeigt salzige Frische, kühle Präzision und duftige Frucht bei nur 12,5 % Vol. – perfekt für alle, die Charakter und Finesse suchen. Sein Alleinstellungsmerkmal: ein eisen- und quarzreicher Böden-Mix, der der Rebsorte Kontur und Würze verleiht, verbunden mit kompromisslos biodynamischer Arbeit. Domaine Marc Kreydenweiss zählt zu den Biodynamik-Pionieren Frankreichs (seit 1989) – ein Erbe, das heute von Antoine Kreydenweiss mit minimaler Intervention und maximaler Terroirausprägung fortgeführt wird.

Geschmacksprofil
Im Glas zeigt sich der Kritt hellgelb mit grünlichen Reflexen und kristallklarer Brillanz. Die Nase öffnet sich zunächst eher kühl und geradlinig: weiße Blüten, Kern- und Steinobst (weißer Pfirsich, Nektarine), dazu Kreide, nasser Stein und eine feine salzige Brise. Mit Luft gewinnt der Wein deutlich an Breite und Tiefe – zarte Kräuteranklänge (Zitronenmelisse, Kerbel) und ein Hauch Mandarine treten hervor. Am Gaumen ist er straff und präzise, getragen von spritziger, fein ziselierter Säure. Die Textur bleibt seidig und geradlinig, die Frucht transparent, nie opulent: gelber Apfel, Birne und Steinfrucht sind von kalkiger, nahezu kreidiger Mineralität gefasst. Der Eindruck ist trocken, fokussiert und äußerst trinkanimierend. Das Finish ist lang, kühl und salzig, mit anhaltenden Zitruszesten und einem feinen, kräuterwürzigen Nachhall. Großartige Form schon jung – und doch mit Reserven. Aging-Potenzial: 3–6 Jahre mit klarer Entwicklung hin zu mehr Komplexität und Schmelz; in guten Kellern auch bis zu 8 Jahren, wenn man die salzige, mineralische Linie liebt.

Vinifikation
Die Trauben für Kritt stammen von 3,7 ha steinigem Lehm mit hohem Eisen- und Quarzanteil in sanften Lagen um Eichhoffen, am Ausgang des Andlau-Tals. Das Bodenprofil prägt den Wein deutlich: kühl, kalkig, kräutrig-würzig; „Kritt“ leitet sich von der lokalen Bezeichnung „krutt“ (Kräuter) ab – Programm für die aromatische Signatur. Das Mosaik der Domaine umfasst 13,5 ha innerhalb von 10 km um Andlau, in einem charakteristischen Faltengebirge-Terroir des nördlichen Elsass. Geerntet wird selektiv von Hand bei moderaten Erträgen. In der Kellerei gilt „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“: ausschließlich Spontangärung mit natürlichen Hefen, minimale Intervention, lange Feinhefelagerung zur Texturverfeinerung und Aromentiefe. Üblicherweise erfolgt die Abfüllung direkt vom Fass; gelegentlich schließt eine kurze Ruhephase im Edelstahltank an, um maximale Klarheit und Spannung zu bewahren. Der Jahrgang 2023 kommt mit eleganten 12,5 % Vol. ins Glas.

Essen & Servieren
Vielseitiger Essenspartner zu fein texturierten Gerichten: Krabben-Avocado-Salat, Geflügel in heller Sauce, Quiche Lorraine, aber auch zu Spargel, leichten Fischterrinen oder Ziegenfrischkäse. Ideal bei 8–10 °C servieren. Junge Flaschen profitieren von 15–30 Minuten in der Karaffe oder einem größeren Glas – die Frucht öffnet sich, ohne die mineralische Spannung zu verlieren.

Produzent
Domaine Marc Kreydenweiss mit Sitz in Andlau zählt zu den prägenden Stimmen des mineralisch geprägten Elsass. Marc Kreydenweiss führte 1989 als Pionier die Biodynamie ein; seit 2007 lenkt Sohn Antoine gemeinsam mit seiner Frau und den drei Töchtern das Weingut. Das Portfolio spiegelt die Vielfalt der Böden in und um Andlau, inklusive Anteilen an vier Grand Crus (Wiebelsberg, Moenchberg, Kastelberg und Kirchberg). Der Stil: kompromisslos sauber, terroirtreu und salzmineralisch – vielfach gelobt für Langlebigkeit und Charakter abseits des Mainstreams.

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